Die Investitionen in Edelmetalle haben sich über Jahrhunderte bewährt. In Krisen, kauften die Menschen Gold und Silber, um in der Not damit zu handeln. Das Vertrauen in den Wert des Goldes besteht seit mehreren tausend Jahren und wird auch weiterhin bestehen bleiben. Doch in den letzten Jahrzehnten machte sich das immer mehr an Beliebtheit gewinnende Edelmetall Silber am Markt bemerkbar. Welches Metall ist besser?
Ein Kommentar von Hannes Holly
Die Meinungen der Investoren zu dem Thema, ob nun Gold oder Silber die bessere Wahl sei, sind unterschiedlich, trotzdem sind beide Fraktionen dem anderen Metall gegenüber nicht abgeneigt und besitzen oft Gold und Silber. Ich will hier einige Gesichtspunkte an beiden Metallen aufführen und eventuelle Unterschiede bei der Investition aufdecken.
Der Goldpreis und die Unterschiede zwischen Gold und Silber
Abgesehen von den chemischen Differenzen beider Metalle gibt es auch ökonomische, die entscheidend bei der Investition sind. Das besondere an beiden Metallen ist, dass es ein sehr niedriges Risiko gibt, da es fast unmöglich ist, dass das Vertrauen der Menschen in den Wert der Metalle verloren geht. Im Gegenteil, steigt der Wert einiger berühmter Sammler- und Anlagemünzen speziell bei Silber enorm, im Vergleich zu dem fast nicht vorhandenen Risiko.
Gold hat die Eigenschaft, Wert speichern zu können. Jährlich gibt es eine schleichende Inflation. Dabei geht der Wert unseres Geldes verloren. Weil mittlerweile viele Menschen verstanden haben, dass es in Zeiten von immer stärkerer Inflation und annahenden Negativzinsen durch die EZB sinnlos ist, sein Kapital in Form von „Fiatgeld“ auf einem Bankkonto zu verwahren, investieren sie einen Teil ihres Vermögens in Edelmetalle. ["Fiat" lat. = "es werde"] Schaut man sich den Chart des Goldpreises über die letzten Jahrzente an und vergleicht ihn mit der Inflationsrate, so lassen sich ähnliche Zyklen zwischen dem Goldpreis pro Unze und der Inflation, die die Preise erhöht, erkennen. Momentan liegt der Goldpreis aktuell bei $1.212,30 pro Unze. [Stand 26.08.2018] Das ist allerdings nur der reine Rohstoffpreis. Es gibt immer noch Sammelwertaufschläge.
Gold ist deshalb so bewährt, weil es weit verbreitet und akzeptiert ist. Allerdings ist Gold nur eine Anlage mit einer nicht zu hohen Rendite. Zwar ist es so, dass es bei einigen Sammlermünzen eine Wertsteigerung gibt, die verhalten sich aber im Vergleich zu den durchschnittlichen Renditen bei Silberanlagen eher niedrig.
Der Grund dafür ist, dass der gesamte bereits geförderte Goldhaushalt auf der Welt in unterschiedliche Nachfrager hat. 80% des Goldes landen in Anlagemünzen und Anlagebarren sowie Schmuck und ca. 20 % werden für die Industrie benötigt. In jedem Smartphone zum Beispiel befinden sich 25mg pures Gold, weil es eine hohe Leitfähigkeit für elektrischen Strom besitzt.
Bei Silber ist das Verhältnis ganz anders. Etwa zwei Drittel des gesamten Silberhaushaltes wird von der Industrie nachgefragt und nur ein Drittel existiert in Form von Münzen und Barren.
Das ganze hat zu Folge, dass die verfügbare Silbermenge immer weiter rationalisiert wird und das Angebot für prägbare Münzen und Barren stärker abnimmt als bei Gold. Wenn das Silber oder das Gold erst mal in einem Auto oder Handy verarbeitet ist, wird es nach Verschrottung nicht wieder gefördert und verweilt auf irgend einem Schrotthaufen oder wird im besten Fall mit anderen Metallen zusammen eingeschmolzen, allerdings wird es nie wieder in reiner Form weiterexistieren. Anders ist es bei zerkratzten oder beschädigten Münzen, die dann einfach wieder eingeschmolzen werden.
Silber ist allerdings nicht ganz so beliebt und verbreitet wie Gold, sodass das Risiko eines Finanzcrashes höher ist als bei Gold. Allerdings ist auch hier das Risiko so niedrig, dass ich meine Hand dafür ins Feuer lege, dass Silber nicht crashen wird.
Welches Metall sollte man in welcher Situation kaufen?